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Auszeit im Hôtel des Horlogers

Avantgardistisches Design, höchste ökologische Standards und eine zauberhafte Umgebung – das zeichnet das neu eröffnet Hôtel des Horlogers im Waadtländer Jura aus. Wir haben das stilvolle Hotel für euch getestet.

Unsere neuste Hotel-Entdeckung führte uns in das exklusive Hôtel des Horlogers im Vallée de Joux. Zufällig kommt wohl niemand hierhin, denken wir uns bei der knapp 1.5 stündigen Autofahrt ab Bern. Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht zu sagen scheinen, gibt es jedoch viel mehr zu sehen, als wir ursprünglich annehmen. Doch beginnen wir von vorn.

Das Vallée de Joux ist ein völlig abgeschlossenes Hochtal im Schweizer Jura auf rund 1’000 Meter über Meer und die Heimat von zahlreichen namhaften Uhr-Manufakturen wie Blancpain, Patek Philippe und Audemars Piguet. Letztere hat im Juni 2022 das 4-Sterne Hôtel des Horlogers wiedereröffnet. Ein Minergie-Eco-zertifizierter Bau, der durch wunderschönes nordisches Design und verblüffend nachhaltige Bauweise nicht nur Architektur-Fans fasziniert.

Ästhetik pur

Schon beim Betreten des Hotels fallen uns die vielen architektonischen Details auf. So scheinen Bäume aus der Decke zu wachsen und von Stock zu Stock führen nur Schrägen, aber keine einzige Treppen.

Wie wir später im persönlichen Gespräch mit dem General Manager André Cheminade, erfahren, ist jedes Detail durchdacht und von der Natur rund um das Vallée de Joux inspiriert. Es dominieren einheimisches Fichtenholz, Sichtbeton und grossflächige Fensterfronten, die den Blick auf den imposanten Grand Risoud Wald freigeben. Interessantes Detail: Durch die sehr strenge Minergie-Eco-Zertifizierung müssen alle verbauten Materialien rückstandslos in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Was punkto Nachhaltigkeit überzeugt, sieht hier auch wahnsinnig elegant aus.

«Make Time»

Der Hotel-Slogan «Make Time» sollte man hier wörtlich nehmen. Das unaufgeregte Vallée de Joux ist ideal, um runterzufahren und sich bei einem ausgedehnten Waldspaziergang oder im kleinen «Le Spa» Zeit für sich selbst zu nehmen. Wer es lieber aktiv mag, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten: Im Winter locken über 220 Kilometer Langlauf-Loipen direkt vor der Tür. Zu Fuss sind es zudem nur ein paar hundert Meter bis zum nächsten Skilift vom überschaubaren Skigebiet von Le Brassus. Zudem warten diverse Schneeschuh- oder Bike-Trails oder die Höhlen von Vallorbe darauf, entdeckt zu werden.

Kulturell Interessierte tauchen im Espace Horloger in die Geschichte der Uhrmacher ein. Mit vorgängiger Buchung könnte es zudem auch mit einem Besuch im Musée Atelier Audemars Piguet klappen. Weitere Ideen finden sich auf der Tourismusseite des Vallée de Joux.

Les Chambres

Zurück zum Hotel: Die 50 Zimmer beeindrucken beim Betreten sogleich mit der imposanten Fensterfront. Überzeugend fanden wir auch das durchdachte und sehr moderne Design, die bequemen Betten mit unterschiedlich befüllten Kissen und die kleinen Geschenke in der Welcome-Box. Der Inhalt der Minibar wird je nach persönlichen Vorlieben befüllt und ist im Zimmerpreis inbegriffen.

Besonderes Detail: Durch die spezielle Form des Gebäudes sind alle Zimmer so angeordnet, dass niemand unter, und niemand über einem schläft und kein Zimmer auf die Strasse hin ausgerichtet ist. Ruhe und Natur pur, ist hier das Motto.

Hotelküche

Wir haben wunderbar geschlafen und starten am Morgen in der Brasserie le Gogant in den Tag. Das Hotel setzt beim kleinen Frühstücksbuffet auf Klassiker aus der Region, sprich: Baguette, Käse, Lachs und ein Fleischplättli sowie Birchermüesli und Früchte. Eierspeisen können dazubestellt werden. Geschätzt haben wir die frischen Säfte und die verschiedenen Sorten Milch. Vermisst haben wir etwas kreativere und ausgewogenere Frühstücksangeboten, aber wir sind – was das Zmorge anbelangt – auch durchaus anspruchsvolle Gäste.

Die Brasserie ist eines von zwei Restaurants des Hotels, wobei das zweite (La Table des Horlogers) zum Zeitpunkt unseres Besuches noch nicht offiziell offen war, jedoch scheinbar bereits auf mehrere Monate hinaus ausgebucht ist. Speisen kann man somit in der Brasserie le Gogant und in der Bar.

Auch für einen kleinen Lunch und das Abendessen zog es uns in das stilvoll eingerichtete Restaurant im Hôtel des Horlogers. Die sehr überschaubare Menükarte wurde vom französischen Sternekoch Emmanuel Renaut zusammengestelt – ein grosser Name in der kulinarischen Welt von Frankreich. Wir treffen hier auf eine sehr klassische Küche mit grossem Fokus auf Saisonalität, wobei wenn immer möglich Gemüse aus dem eigenen Garten auf den Tellern landet. Das Essen war lecker und hübsch angerichtet, jedoch hätten wir uns etwas mehr fleisch- und fischlose Alternativen gewünscht.

Fazit

Eine Auszeit im Hôtel des Horlogers können wir von Herzen empfehlen. Vor allem jene, die auf schönes Design und teure Uhren stehen, dürften hier mehr als glücklich werden.

Ins Vallée de Joux kommt man, um zu entschleunigen: Lange ausschlafen, Croissants zum Frühstück, ein Spaziergang am Lac de Joux entlang, dann gönnt man sich ein Plättli mit auserlesenen Käsesorten und dazu ein Glas Weisswein. Am Nachmittag gibt’s eine Massage und zwei Saunagänge im hoteleigenen Spa, bevor man es sich mit einem Buch in einem Designersessel bequem macht. Zum Apéro ein „Kir Sapin“ in der Hotelbar und dann einen eleganten 3-Gänger in der Brasserie, bevor man unter die Daunendecke schlüpft. Ganz dein Geschmack? Dann nichts wie los und ein Weekend bei den Uhrmachern buchen!

Der Luxus hat seinen Preis. Das günstigste Zimmer gibt’s ab CHF 550.- pro Nacht, exklusiv Abendessen. Aber man gönnt sich ja sonst nichts, oder?



Fotos: Bärner Meitschi und z.V.g. von Hôtel des Horlogers


Bärner Meitschi wurde vom Hôtel des Horlogers zum Aufenthalt eingeladen. Du kannst dir aber sicher sein, dass der Beitrag wie immer unsere ehrliche Meinung enthält.

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