Zittern gegen Stress? Meine Erfahrung mit TRE in Bern

Kann man Stress einfach abschütteln? Genau das habe ich mit TRE ausprobiert, einer Methode, bei der der Körper durch das bewusste Zulassen vom Zitterreflex Anspannung löst. Ob es gewirkt hat und auch dir im alltäglichen Umgang mit Stress helfen könnte, erfährst du in diesem Beitrag.

Wie oft fühlst du dich gestresst? Ich: ziemlich oft. Es reicht oft schon wenig, und ich bin angespannt. Ob das an meiner Veranlagung liegt, an der Gesellschaft, in der wir leben, oder einfach an meinem Lebensstil mit zwei kleinen Kindern und einem 80 %-Job? Eigentlich egal. Wichtig ist: Ich will weniger davon. Oder zumindest besser damit umgehen können.

Darum habe ich etwas Neues ausprobiert: TRE®, das steht für Tension & Trauma Releasing Exercises. Drei Sitzungen lang durfte ich bei Lunar Willi von der Praxis im Kern in Bern lernen, wie man mit einfachen Körperübungen das sogenannte neurogene Zittern wieder zulässt und dadurch Stress und Anspannung lösen kann.

Das erste Zittern

Vor der ersten Sitzung hatte ich keine grosse Vorstellung, was mich erwartet. Ich wusste nur, dass TRE helfen soll, Stress abzubauen. Und ehrlich gesagt war ich skeptisch, ob ich das überhaupt kann, ob es bei mir zittert und vor allem, ob das dann etwas bringt. Neugierig war ich auf jeden Fall.

Nach einem offenen und angenehmen Gespräch mit Lunar über meine Themen und die TRE-Methode allgemein ging es in die Praxis. Wir starteten mit ein paar einfache Übungen, die bestimmte Muskelgruppen aktivieren und dehnen. Und wenn ich zur angenehmen Herausforderung gelangte, konnte ich die Übung beenden. So kann man seinen Prozess selber regulieren.

Dann legte ich mich auf den Rücken, in die Schmetterlingsposition (Füsse zusammen, Knie nach aussen). Ich sollte die Knie langsam anheben und mich einfach auf meine Körperempfindungen konzentrieren, ganz ohne Erwartungsdruck. Es fühlte sich an, als würde ich wie bei einem alten Radio die richtige Frequenz suchen. Und plötzlich begannen meine Beine zu zittern. Erst ganz leicht, dann immer stärker auf und ab.

Ich war verblüfft, dass es tatsächlich funktioniert – und musste auch ein bisschen lachen, was da gerade abgeht.

Loslassen und beobachten

Mit dieser Erfahrung entliess mich Lunar und ich habe voller Motivation und Faszination zu Hause weitergeübt. Und es hat auch zu Hause funktioniert, und sich mit der Zeit verändert. Je vertrauter mir das Gefühl wurde, desto mehr breitete es sich im ganzen Körper aus. Bald bewegen nicht nur die Knie, sondern auch die Hüften, der Oberkörper, Schultern und Arme.

Man kann es sich ein bisschen vorstellen wie eine Welle, die sich ihren Weg durch den Körper bahnt. Mal kräftiger, mal sanfter. Lunar erklärte mir, dass das normal sei: Jeder Körper reagiert anders. Manche zittern nur in den Beinen, bei andern ist es der ganze Körper, der sich heftig bewegt.

Für mich war das Spannende, einfach dazuliegen und zu beobachten, was der Körper macht, ohne dass man aktiv etwas steuert. Mich fasziniert an TRE, wie simpel es ist. Ein paar Minuten, kein Equipment, jederzeit machbar. Ich habe es oft zu Hause gemacht: morgens noch im Bett, abends vor dem Schlafengehen oder zwischendurch, wenn ein Moment frei war.

Fühlte ich mich danach entspannt wie nach einem Wellnesswochenende? Nicht ganz. Aber es tat gut zu wissen, dass man sich eine kleine Zeitinsel für sich selber nimmt. Ein kleiner Reset für das Nervensystem.

Mein Fazit nach drei Sitzungen

Nach drei Sitzungen bei Lunar habe ich das Gefühl, ein wertvolles Werkzeug an der Hand zu haben. Ich weiss jetzt, wie ich mein Nervensystem ein Stück weit selbst regulieren kann.

TRE ist nichts Spektakuläres. Es ist kein Wunderheilmittel. Aber es hat etwas Befreiendes, wenn man sich darauf einlässt. Für mich bedeutet es Selbstwirksamkeit: zu wissen, dass ich nicht immer nur ausgeliefert bin, sondern aktiv etwas tun kann, wenn es mir zu viel wird.

Was ist TRE® eigentlich?

TRE steht für Tension & Trauma Releasing Exercises. Es sind einfache Körperübungen, mit denen du die natürliche Fähigkeit deines Körpers aktivierst, Stress und Verspannungen loszulassen. Dabei entsteht ein sogenanntes neurogenes Zittern, ein Reflex, den wir Menschen zwar alle haben, den wir uns aber im Laufe der Zeit abtrainiert haben.

Dieses Zittern wirkt beruhigend auf das Nervensystem: Alltagsstress und auch tiefer liegende Anspannungen dürfen sich lösen. Der Körper kommt zurück ins Gleichgewicht – leichter Schlaf, bessere Verdauung und ein Gefühl von Lebendigkeit stellen sich ein.

Das Beste: Sobald du TRE einmal gelernt hast und dich bei der Anwendung sicher fühlst, kannst du es jederzeit selbst anwenden. Es ist ein Werkzeug, das dich im Alltag unterstützt und dir ein Stück Selbstwirksamkeit zurückgibt.

Praxis im Kern – lebendig mit TRE

Die Praxis im Kern in Bern bietet einen geschützten Ort, an dem Körperintelligenz, Achtsamkeit und Bewegung zusammenkommen. Lunar Willi begleitet Menschen individuell, mit viel Empathie und Feinfühligkeit, damit sie wieder spüren, was im eigenen Körper steckt, und wie man über TRE Blockaden lösen kann. Für alle, die gerne Neues ausprobieren und interessiert sind an körperzentrierter Arbeit, kann ich Lunars Angebot wärmstens empfehlen.


Praxisgemeinschaft Sulgenau, Sulgeneckstrasse 38, 3007 Bern
im-kern.ch


Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung von der der Praxis im Kern, enthält aber wie immer unsere ehrliche Meinung.

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