Ferien im Engadin
Frische Bergluft, goldenes Licht, kristallklare Seen, nach Arvenholz duftende Zimmer, eine Prise Italianità und dazu ganz viel Weite und Stille: An keinem Ort der Welt kommt Bärner Meitschi Fotografin Madlaina so zur Ruhe wie im Engadin. Sie stammt selbst ursprünglich aus Graubünden und stellt hier zwei Lieblingshotels im Oberengadin vor, die sich perfekt zu Ferien kombinieren lassen.
Hotel Fex in Sils Maria
Seelenfrieden pur – mit diesem Gefühl verbinde ich das Hotel Fex. Das historische Bijou versprüht den Charme der alten Engadiner Grand Hotels, umgeben von der unberührten Natur des wildromantischen Fextals. Der perfekte Ort, um einfach nur zu sein.
WeiterlesenHotel Maistra 160 in Pontresina
Noch selten hat mich ein Hotelkonzept so sehr begeistert wie das vom Hotel Maistra 160 in Pontresina. Es verbindet preisgekrönte Architektur mit Kunst, Kreativität, Sinnhaftigkeit und dem Fokus auf einen achtsamen, gesunden Lebensstil. Wer nach einem alpinen Genusserlebnis für alle Sinne sucht, ist hier richtig.
WeiterlesenHotel Fex in Sils Maria
Seelenfrieden pur – mit diesem Gefühl verbinde ich das Hotel Fex. Das historische Bijou versprüht den Charme der alten Engadiner Grand Hotels, umgeben von der unberührten Natur des wildromantischen Fextals.
Hinter Sils Maria im Oberengadin zweigt das Val Fex nach Süden ab. Und ganz abgeschieden im hintersten Ecken auf 1973 Metern über Meer liegt das Hotel Fex. Umgeben von nichts als unberührter Natur und majestätischen Berggipfeln. Keine Autos, keine Strommasten, keine Liftanlagen. Nur ein Bach der plätschert. Ein paar Kühe und flauschige Alpakas, die friedlich in der Nähe grasen, ein Murmeli, das in der Ferne pfeift und das silberne Funkeln des nahen Gletschers. Ursprünglichkeit, Weite, Stille. Für mich ist das Hotel Fex der perfekte Ort, um einfach zu sein und herunterzufahren. Erreichbar ist es zu Fuss, mit dem Bike, mit einem Fahrservice oder für Nostalgische mit der Pferdekutsche.
«Im Grunde gefällt mir’s nirgendwo so gut.»
Friedrich Nietzsche
Charme früherer Zeiten
Die Holztreppe knarzt, die Räume sind hoch, überall entdeckt man historische Details. Das Hotel Fex versprüht den Zauber der alten Engadiner Grand Hotels, kombiniert mit dem Komfort von heute und einem Touch Bodenständigkeit. Ein Juwel aus der Frühzeit des alpinen Tourismus, der mit den Labels «Pretty Hôtels» und «Swiss Historic Hotels» ausgezeichnet ist. Ob im historischen Salon, in der hübschen Leseecke, in der «Stüva» (romanisch für Stube) aus Arvenholz oder der Outdoor-Lounge im Blumenfeld – überall lässt es sich wunderbar Verweilen und die Zeit vergessen.
Schönheit im Einfachen
16 wunderschöne, holzgetäferte Zimmer beherbergt das Hotel Fex, jedes liebevoll eingerichtet und keins wie das andere. Schlicht, ohne Technik und damit perfekt für alle, welche die Schönheit im Einfachen schätzen. Der heimelige Duft von Arvenholz, der einem empfängt, sobald man über die Türschwelle tritt. Der Blick durch die grossen Fenster ins weite Tal. Ich kann vom ersten Augenblick an abschalten, fühle mich pudelwohl und schlafe so gut und tief wie lange nicht mehr.
Schlemmen mit Aussicht
Inklusive ist neben dem Frühstücksbuffet ein köstliches 4-Gänge-Menü im historischen Speisesaal. Da zaubert die Küchencrew beispielsweise vegetarische Capuns und einen wunderbar kunterbunten Herbstsalat mit Marroni, Kürbis und Rotkraut auf den Tisch. Das Hotel Fex liegt im Naturschutzgebiet – kein Wunder, ist auch die Küche regional und biologisch geprägt, mit viel Selbstgemachtem und Produkten aus der Umgebung des Engadins, Albulatals, Puschlavs und Bergell. Im Alpingarten wächst seit diesem Jahr sogar eigenes Gemüse und fürs nächste Jahr ist ein Biodiversitätsprojekt mit einem Lernpfad und Insektenhäusern geplant. Das mag ich am Engadin – auch im hintersten Ecken spüre ich Innovationsgeist.
Von Sonnenuntergang bis einfach sein
Mein Tipp für die Zeit im Hotel Fex: Nichtstun, einfach sein und Ruhe finden. Mit dem Teleskop im Garten nach Steinböcken und Bartgeiern Ausschau halten oder abends in den Sternenhimmel über dem kaum beleuchteten Tal schauen. Wer einen Ausflug nach Sils Maria machen möchte, dem empfehle ich folgendes:
- Die aussichtsreiche Höhenwanderung von Maloja nach Sils auf der Via Engiadina, mit Zwischenstopp in der malerischen Maiensäss-Siedlung Grevasalvas und anschliessendem Sonnenuntergang mit Blick auf den Silsersee (siehe Fotos).
- Den Flammkuchen mit Apfel, Gorgonzola und Nüssen in der historischen Halle vom Hotel Waldhaus in Sils – obwohl es ein 5-Sterne-Hotel ist, fühlt man sich dort auch mit Wanderkleidung wohl und es ist wunderbar, von hier aus den Blick auf die Lärchen zu geniessen.
- Ich stelle es mir wunderschön vor, während der Wintermonate im verträumten Val Fex zu Langlaufen und Schneeschuhlaufen.
Hinweis: Hunde sind im Hotel Fex mehr als willkommen.
Via da Fex 73, 7514 Fex
hotelfex.ch
hotelfex
Hotel Maistra 160 in Pontresina
Noch selten hat mich ein Hotelkonzept so sehr begeistert wie das vom Hotel Maistra 160 in Pontresina. Es verbindet preisgekrönte Architektur mit Kunst, Kreativität, Sinnhaftigkeit und dem Fokus auf einen achtsamen, gesunden Lebensstil. Wer nach einem alpinen Genusserlebnis für alle Sinne sucht, ist hier richtig.
Entspannung und Genuss für alle Sinne. Das verbinde ich mit dem noch jungen Hotel Maistra 160, das 2023 in Pontresina eröffnet hat. Wohin das Auge blickt, kann es sich hier auf schönen Dingen ausruhen. Wie das Licht fällt, die Materialien, Farben, Formen – hier ist nichts dem Zufall überlassen. Der renommierte Bündner Architekt Gion A. Caminada hat ein architektonisches Meisterwerk geschaffen, das 2024 mit dem Swiss Arc Award 2024 in der Kategorie «Freizeit & Lifestyle» ausgezeichnet wurde. Beton trifft hier auf Kunst und helles Arvenholz – eine Kombination, die eine angenehme innere Ruhe und Klarheit auslöst. Mein Highlight: Der wunderschöne Spa-Bereich mit Kreuzgang und nach oben offenem Innenhof. Hier im Winter nach dem Dampfbad mit nackten Füssen über den knirschenden Schnee zu laufen und danach vor dem Kaminfeuer zu entspannen, stelle ich mir wunderbar vor.
Viel Engadin und eine Prise Bern
Man spürt das Herz und die Hingabe, die beim Bau in jedes Detail geflossen sind. Überall entdecke ich Materialien mit Geschichte und einem Bezug zur Region. Beispielsweise im wunderschönen Terrazzo-Boden mit Steinen aus dem Bernina-Gebiet und Jade aus dem benachbarten Puschlav, den ein neunköpfiges Team während vier Monaten von Hand aufgebaut hat. Aber nicht nur viel Engadin, auch eine Prise Bern steckt im Maistra 160: Ich treffe mich mit der Hoteldirektorin Irene Müller und der Besitzerin Bettina Plattner – beide sind ursprünglich «Bärner Meitschi». Als Hinweis auf ihre Wurzeln erblicke ich dann auch eine grosse Auswahl von Länggasstee auf der Getränkekarte und erfahre, dass in den Sommermonaten ein Wagen der Gelateria di Berna vor dem Hoteleingang steht.
Zimmer im Zimmer
36 wunderschöne, lichtdurchflutete Doppelzimmer und 11 Lodges finden sich im Hotel Maistra 160. Ganz besonders: Jedes Zimmer hat eine eigene «Stüvetta», eine Art kleines «Zimmer im Zimmer», das mit Sicht aufs Pontresiner Bergpanorama zum Lesen, Meditieren oder Einfach-Sein einlädt. Ein individuell gestaltetes Blumenmotiv verleiht jedem Zimmer seinen ganz eigenen Charakter. Und der Arvenduft sorgt für einen besonders erholsamen Schlaf. Die Zimmer haben wie das gesamte Hotel einen sehr hohen Standard. Dieses 4-Sterne-Superior-Erlebnis ist nicht ganz preisgünstig – wer aber Qualität und gut durchdachtes Design schätzt, für den ist das Gesamterlebnis im Hotel Maistra 160 jeden Franken wert.
Fokus auf Achtsamkeit
Nirgendwo kann ich so gut Entschleunigen und Kraft tanken wie in der Engadiner Natur. Kein Wunder also, zieht mich auch der «Deep Health»-Fokus des Hotels in seinen Bann. Unter dem Motto «Where people flourish» setzt das Maistra 160 auf Retreats und Kurse für einen gesunden und achtsamen Lebensstil – dazu gehören unter anderem «Mind Body Medicine»-Basiswochen sowie der klassische MBSR-Kurs («Mindfulness Based Stress Reduction»), an dem sich viele Zusatzversicherungen und teilweise auch Arbeitgeber:innen beteiligen. Spontanentschlossene können im November oder Dezember noch freie Plätze buchen (zum Programm). Und wer Lust auf märchenhaft verschneite Winterlandschaften hat, sichert sich einen der letzten Plätze fürs «Langlauf und Yoga»-Retreat im Februar. Auch die regelmässigen Yoga- und Achtsamkeits-Sessions und Spa-Treatments kann ich sehr empfehlen.
Genuss und Gastfreundschaft
Für Genuss pur sorgt auch die raffinierte Crossover-Küche von Priscilla Cavagliotti. Regionale Zutaten und Produkte aus dem Alpenraum treffen hier auf orientalische Aromen und aktuelle Foodtrends – saisonal, frisch, gesund, qualitativ hochwertig und modern interpretiert. Während dem Abendessen beobachte ich, wie herzlich das Hotelierpaar alle Gäste begrüsst. Von der Leitung bis zum Auszubildenden, der mir das Essen serviert, strahlt das ganze Team eine grossartige Gastfreundschaft aus. Auch hier spüre ich die Achtsamkeit und Sorgfalt, eine gewisse Maistra-DNA, die sich als «besonderes Etwas» durchs gesamte Hotelerlebnis zieht.
Seelennahrung und kreativ sein
Zum Hotel gehört auch eine liebevoll kurierte Bibliothek mit mehr als 1000 Büchern über das Engadin und seine Seitentäler, aber auch zu Themen wie Achtsamkeit, Architektur und alpine Kulinarik. Ausserdem ein sorgfältig kuratierter Concept Store, in welchem man beispielsweise den eigens kreierten Maistra Blumentee oder Produkte der regionalen Handweberei Tessanda kaufen kann, sowie ein kunterbuntes Kreativ-Atelier – die Creative Box – wo sich Hotelgäste austoben können. Kreativ-Workshops und Lesungen ergänzen das Angebot.
Rundum entschleunigen
Rund um Pontresina kann ich folgende Aktivitäten besonders empfehlen:
- Das «Mind-Body-Nature»-Audio-Erlebnis, welches durch den nahgelegenen Wald führt (Flyer im Hotel Maistra erhältlich).
- Mit der Pferdekutsche ins wildromantische Val Rosegg.
- Einen Ausflug zum Morteratschgletscher inklusive Streicheln der Ziegen unterhalb vom Restaurant Morteratsch.
- Von Pontresina gemütlich durch den zauberhaften Wald an den Stazersee spazieren (ca. 1h).
- Die Panoramawanderung von der Alp Languard (mit der Bergbahn direkt von Pontresina aus erreichbar) nach Muottas Muragl (ca. 2.5h ohne viel Steigung).
Via Maistra 160, 7504 Pontresina
maistra160.ch
maistra160

Text & Fotos: Madlaina vom Bärner Meitschi Team
Wir wurden vom Hotel Fex und vom Hotel Maistra zum Übernachten eingeladen. Du kannst dir aber sicher sein, dass dieser Beitrag unsere ehrliche Meinung wiedergibt.

